Ein sehr wichtiges, aber oft vernachlässigtes Thema ist Risikomanagement und Unternehmer-Vorsorge. Was passiert, wenn du als Unternehmer plötzlich ausfällst – ob durch Krankheit, Unfall oder andere Schicksalsschläge? Niemand denkt gern darüber nach über dieses Szenario nach und doch ist genau das ein Thema, das jeden Unternehmer früher oder später betrifft.
In einem meiner Podcasts habe ich mit Thomas Schleicher, der seit vielen Jahren Unternehmer beim Thema Risikomanagement begleitet, über genau dieses Thema gesprochen.
Wenn der Unternehmer ausfällt
Ein Notfall kann jeden plötzlich und ohne Vorwarnung treffen: Unfall, schwere Krankheit, Schlaganfall. Und was dann? Wer zahlt Löhne? Wer darf Verträge unterschreiben? Wer führt das Unternehmen weiter?
Viele Betriebe haben darauf keine Antwort. Sie verlassen sich auf das, was Thomas „das staatliche Notfallsystem“ nennt – ein bürokratischer Automatismus, der einspringt, wenn niemand vorbereitet ist. Dann entscheidet im Zweifel ein gerichtlich bestellter Betreuer – nicht der Ehepartner, nicht die Familie.
Die drei Säulen der Vorsorge
Thomas teilt das Thema „Risikomanagement“ in drei Bereiche, die sich leicht merken lassen:
- Organisatorische Vorsorge: Wer darf im Notfall was tun? Im Ernstfall muss klar sein, wer Entscheidungen trifft, wer die Geschäfte führt und wie die Aufgaben verteilt werden.
- Rechtliche Vorsorge: Hier geht es um Vollmachten, Testamente, Patientenverfügungen und Unternehmensnachfolge. Wer darf Verträge unterzeichnen, wenn du es nicht kannst? Wer übernimmt deine Geschäftsanteile?
- Finanzielle Vorsorge: Die Frage, mit der alles steht oder fällt: Wie lange kann das Unternehmen ohne dich überleben? Wie viel finanzielle Reichweite hat dein Betrieb? Wie lange kann deine Familie die laufenden Kosten decken, wenn du ausfällst?
Warum Controlling dazugehört
Risikomanagement gehört untrennbar zum Controlling. Nur wer seine Zahlen kennt, kann im Ernstfall die richtigen Entscheidungen treffen – oder anderen ermöglichen, sie zu treffen.
Deshalb ist Transparenz entscheidend – nicht nur für dich, sondern auch für diejenigen, die im Notfall Verantwortung übernehmen müssen.
Bewusstsein statt Panik
Viele Unternehmer verdrängen dieses Thema, bis etwas passiert. Erst ein Schicksalsschlag bringt die Einsicht, dass man sich besser früher darum gekümmert hätte. Doch Risikomanagement hat nichts mit Angst zu tun – es schafft Sicherheit, Klarheit und Ruhe. Es geht um die Menschen, die sich auf dich verlassen: deine Familie, deine Mitarbeiter, dein Unternehmen.
Thomas hat in über zehn Jahren mehr als 500 Familien begleitet und 16 reale Notfälle betreut. Das zeigt: Diese Fälle sind selten, aber wenn sie eintreten, ist die Belastung enorm. Und wer vorbereitet ist, erspart anderen viel Leid und Chaos.
Fazit: Vorsorge ist gelebte Verantwortung
„Ein starkes Unternehmen funktioniert auch ohne den Chef.“
Johannes Gronover
Das Ziel einer jeden guten Führung ist es, Systeme, Strukturen und Menschen so zu entwickeln, dass das Geschäft weiterläuft – mit oder ohne dich. Genau deshalb arbeiten wir in der Beratung an beidem:
- Systematisch führen und Verantwortung übergeben, damit der Alltag läuft.
- Risikomanagement etablieren, damit alles auch im Ausnahmefall stabil bleibt.
Wenn du dir diese Fragen noch nie gestellt hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt: Was passiert, wenn du morgen nicht da bist? Wer darf handeln? Wie lange überlebt dein Unternehmen ohne dich?
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